"Bislang gab es keine Bioraffinerie, mit der sämtliche Hauptkomponenten von Holz chemisch verwertet werden konnten. Eine solche Anlage ist ein enormer Fortschritt bei der effizienten Nutzung nachwachsender Rohstoffe", sagte Aigner. In der Pilotphase wird die vollständige Verwertung von Holz nun erstmals getestet. Mit einem speziellen Verfahren lassen sich dabei die drei wichtigsten Holzkomponenten - Cellulose, Hemicellulose und Lignin - voneinander trennen. Cellulose und Hemicellulose werden anschließend zu fermentierbaren Zuckern verarbeitet und stehen für biotechnologische Anwendungen zur Verfügung. Das Lignin kann zu Biowerkstoffen und Klebstoffen weiter verarbeitet werden oder ist als Ausgangsstoff für Chemikalien nutzbar. Die Bioraffinerie soll bis 2012 am Chemiestandort in Leuna in Sachsen-Anhalt errichtet werden. An dem Projekt sind namhafte Partner, darunter Bayer, Evonik und die Fraunhofer-Gesellschaft beteiligt. Das Vorhaben wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), einem Projektträger des BMELV, betreut. Bestätigen sich die bislang gemachten positiven Erfahrungen, wäre der Bau einer großtechnischen Lignocellulose-Bioraffinerie der nächste Schritt auf dem Weg zur industriellen Nutzung dieser neuen Technologie. Pressemitteilung 109 17.06.10 weitere Informationen: [Pilotprojekt für Bioraffinerie zur Holzverwertung ](http://www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2010/109-AI-Uebergabe-Foerderbescheid-Bioraffinerie-Holz.html/)